Die Kraft des Wassers erkunden: Schulklasse des ASG zu Besuch im Wasserkraftwerk Oberilzmühle
Bereits seit einigen Jahrzehnten versorgen die Stadtwerke Passau die Region mit nachhaltig produziertem Strom. Bei einer Besichtigung des Wasserkraftwerks Oberilzmühle konnten sich 60 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Adalbert-Stifter Gymnasiums (ASG) selbst ein Bild davon machen.
Um das Grundprinzip der Gewinnung von Strom aus Wasser verstehen zu können, braucht es Physik: Damit Wasserkraft verwendet werden kann, müssen Bewegungsenergie und potenzielle Energie des Wassers in nutzbare Energie umgewandelt werden. Je mehr Wasser demnach aus möglichst großer Fallhöhe auf die Schaufeln einer Turbine oder eines Wasserrads trifft, desto höher ist anschließend die aus der Wasserkraft gewonnene Energie. Die Umsetzung der Theorie in die Praxis konnten die 60 Schülerinnen und Schüler des ASG im Rahmen einer Besichtigung des Wasserkraftwerk Oberilzmühle hautnah miterleben. Dabei erläuterten Stadtwerke-Abteilungsleiter Heribert Weinzierl, Kraftwerksmeister Lars Vogl sowie Elektromeister Lukas Angerer den Schülerinnen und Schülern die einzelnen Bereiche des Kraftwerks und zeigten auf, dass eine gleichzeitige Existenz von sauberer sowie effizienter Energiegewinnung, Gewässerpflege, Hochwasserschutz und Naturparadies durchaus möglich ist.
„Das Wasserkraftwerk bietet einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen nachhaltigen Energiequellen wie z. B. Windkraft, da es auch wetterunabhängig Strom produziert. Damit das weiterhin zuverlässig funktioniert, investieren die Stadtwerke Passau aktuell in die Sanierung der Wehrfelder, weshalb an Wehrfeld 3 momentan eine Baustelle zu sehen ist. Zudem bietet der Stausee einen enormen Freizeitwert für die Bevölkerung. Sein hoher Wasserbestand macht ihn zum idealen Lebensraum für Fische sowie Angel- und Badeort. Die in die Natur eingebetteten Fischwanderhilfen ermöglichen den Fischen dabei ein problemloses Überwinden der Staumauer. Wir betreiben das Wasserkraftwerk mit viel Leidenschaft und freuen uns immer, wenn wir jungen Menschen Einblicke in dieses für uns alle bedeutende Wasserkraftwerk geben können“, so Heribert Weinzierl.
In der Region Passau nimmt Wasserkraft und dessen Nutzung seit jeher einen hohen Stellenwert ein. Das Wasserkraftwerk Oberilzmühle ist bereits seit dem Jahr 1953 in Betrieb und erzeugt pro Jahr bis zu 14 Millionen kWh elektrische Energie. Damit versorgt das Kraftwerke rund 4.000 Haushalte mit erneuerbarer, CO2-freier Energie, die direkt in das Netz der Stadtwerke eingespeist wird. Neben der regenerativen Energieerzeugung trägt das Kraftwerk auch zu der Reinigung des Flusses bei. Die kraftwerkseigene Rechenreinigungsanlage und der Treibgutbagger entfernen dabei jährlich ungefähr 200 m3 Müll aus der Ilz, während die Staumauer des Kraftwerks beispielsweise bei Ölunfällen im Oberlauf eine wichtige Barriere darstellt.
Lehrkraft Elisabeth Söllwagner begleitete bereits zum wiederholten Mal eine Klasse bei der Besichtigung des Kraftwerks und war auch dieses Jahr wieder positiv von dessen Vielseitigkeit überrascht: „Man lernt jedes Mal etwas Neues bei den Führungen dazu. Am meisten beeindruckt mich das Zusammenspiel aus dem technischen Aspekt der Stromerzeugung, der Instand- und Sauberhaltung der Wehranlagen sowie dem Naturschutz, welcher beispielsweise anhand der Fischtreppe Umsetzung findet. Zudem hat mich erstaunt, das spezielle im Stausee installierte Pumpen der Algenbildung entgegenwirken, um der Bevölkerung ein hygienisches und ansprechendes Badeerlebnis zu ermöglichen“.