Preisanpassung zum 1. November: Stadtwerke Passau erhöhen Trinkwasserpreise
Gestiegene Kosten für Instandhaltung und Modernisierung der Wasserversorgung führen dazu, dass die Stadtwerke Passau ihre Wasserpreise zum 1. November 2025 erhöhen.
Der Verbrauchspreis pro Kubikmeter steigt in Passau ab dann von derzeit 1,81 auf 2,28 Euro (inklusive 7 Prozent Umsatzsteuer). Für den in der Stadt Passau überwiegend verbauten Zählertyp Qmax 5 (neue Bezeichnung Q3 4 gemäß Messgeräte-Richtlinie MID*) erhöht sich der monatliche Grundpreis von 6,54 auf 9,27 Euro (inkl. 7 Prozent Umsatzsteuer).
Für einen „Muster-Haushalt“ in der Stadt Passau mit einem angenommenen Verbrauch von 80 m³/a (ca. 1-2 Personen) ergeben sich Mehrkosten (Brutto) von rund 71 € pro Jahr, bzw. 5,90 € pro Monat.
Für einen „Muster-Haushalt“ mit einem angenommenen Verbrauch von 150 m³/a (ca. 3-4 Personen) ergeben sich Mehrkosten (Brutto) von rund 105 € pro Jahr, bzw. 8,75 € pro Monat.
„Die gestiegenen Kosten für Instandhaltung, Materialien und Energie sowie insbesondere für die Modernisierung und Sanierung der Wasserversorgung machen eine Anpassung der Preise notwendig. Trinkwasser hat als Lebensmittel eine elementare Bedeutung und somit hat die Qualität der Infrastruktur für uns höchste Priorität. Und hier gibt es derzeit einen enormen Investitionsbedarf,“ erläutert Stephan Prechtl, Geschäftsführer bei den Stadtwerken.
„Unsere Trinkwasserversorgung besteht aus einem ca. 1.000 km langem Leitungsnetz, mit über 25 Pumpwerken, Hochbehältern und Druckerhöhungsanlagen sowie der Wassergewinnung, d. h. den verschiedenen Brunnen auf der Insel Soldatenau“, ergänzt Alexander Fuchs, Abteilungsleiter Gas-Wasser-Wärmenetze bei den Stadtwerken Passau.
Im vergangenen Jahr 2024 haben die Stadtwerke, zusätzlich zum laufenden Unterhalt, rund 2,5 Millionen Euro in die Wasserversorgung investiert. Im laufenden Jahr wurden die Investitionen auf 4,8 Millionen Euro gesteigert.
Viele Projekte wurden bereits umgesetzt, wie z. B. der Ersatz einer alten Wasserleitung in der Vilshofener Straße (Lüftlberg) für 1 Million Euro. Andere sind gerade in der Realisierung, wie z. B. der Ersatzneubau in der Alten Straße (Grubweg) für insgesamt 1,8 Mio. Euro.
Auch in naher Zukunft sind hohe Investitionen zu tätigen, um die Wasserversorgung weiterhin zu sichern. Viele Rohre erreichen nach nun 50 Jahren und mehr das Ende ihrer Lebensdauer und müssen ausgewechselt werden.
Notwendig sind zudem die Sanierung bzw. der Neubau von Hochbehältern. Sie speichern das Trinkwasser und speisen es in das Versorgungsnetz ein. Dabei gleichen sie Verbrauchsschwankungen aus und gewährleisten so eine konstante Trinkwasserversorgung. Als Wasserspeicher spielen sie auch im Falle einer Brandbekämpfung eine wichtige Rolle. Der Hochbehälter Heining II beispielsweise wird zukunftsorientiert neu gebaut und erweitert werden. Das Projekt ist mit ca. 1,5 Mio. Euro veranschlagt.
Weiterhin sind Investitionen in die Wassergewinnung erforderlich. Dazu gehört die routinemäßige Regeneration der Brunnen. Bei einer Regeneration werden Sedimentablagerungen in den sogenannten Horizontalfilterrohren entfernt, so dass die Förderleistung der Brunnen erhalten bleibt.
Des Weiteren wird derzeit die Errichtung einer zusätzlichen Wasseraufbereitungsanlage geprüft. Sie ermöglicht die Desinfektion bzw. Entkeimung des Rohwassers ohne den Einsatz von Chlor. Auch im Hinblick auf den Klimawandel und die Zunahme extremer Wetterereignisse ist der Ausbau einer widerstandsfähigen Wasserversorgung essentiell.
Die neuen Wasserpreise wurden entsprechend der rechtlichen Vorgaben sowie mit externer fachlicher Beratung durch ein renommiertes Consulting Unternehmen kalkuliert. Der hohe, aktuelle Investitionsbedarf erfordert auch in den kommenden Jahren sehr hohe Investitionen in dieses Geschäftsfeld, weshalb die Kalkulation regelmäßig überprüft wird.
Die neuen Trinkwassertarife und ergänzenden Bedingungen gültig ab 1. November 2025 werden fristgerecht im Amtsblatt der Stadt Passau sowie auf der Website der Stadtwerke Passau unter www.stadtwerke-passau.de veröffentlicht.
Die Neuberechnung des monatlichen Teilbetrages für Wasser (Abschlagszahlung) erfolgt automatisch im Januar 2026 im Rahmen der Jahresverbrauchsabrechnung.
Eine Mitteilung des Wasserzählerstandes zum 1. November 2025 ist nicht erforderlich, da dieser automatisch durch das Abrechnungssystem errechnet wird.
Grundsätzlich kann eine Anpassung des monatlichen Teilbetrages oder die Meldung des Wasserzählerstandes jederzeit über das Kundenportal auf der Website oder über das Servicezentrum der Stadtwerke Passau erfolgen.
*Beispiel zur Erläuterung der neuen Wasserzähler-Bezeichnungen gemäß Messgeräte-Richtlinie (MID):
Bezeichnung "Qmax 5" wird durch "Q3 4" ersetzt. Die Bezeichnung "Qmax 5" stand für den maximalen Durchfluss des alten Zählers, während "Q3 4" den Dauerdurchfluss des neuen Zählers angibt, der 4 Kubikmeter pro Stunde beträgt. Der Zähler mit der Bezeichnung "Q3 4" ist nicht größer als der alte mit "Qmax 5", sondern hat lediglich eine andere Bezeichnung, die den aktuellen Anforderungen der MID entspricht. Die neue Bezeichnung Q3 steht für den Dauerdurchfluss und ist ein Parameter, der im oberen Messbereich des Zählers liegt.